Regenbogen und Leuchtfeuer
7 Gründe für einen Segeltörn in Schottland
24/09/2017
Mit 8 Beaufort über die Strasse von Bonifacio
13/11/2017

Skippertipp: Anker einfahren

Anker abtauchen ist oftmals aufschlussreich.

Über das korrekte Einfahren eines Ankers wurde schon viel geschrieben. Hier ein kurzer Video-Clip darüber, wie ein eingefahrener Anker unter Wasser aussieht.

Wir ankerten die Nacht zuvor im Süden Sardiniens auf der Ostseite des traumhaften Sandstrands Porto Giunco bei Villasimius. Es war Oktober und wir hatten unendlich viel Platz. Den Anker konnten wir von der Wasseroberfläche aus fotografieren. Wie man sieht, ist der Anker komplett im Sand eingegraben. Auch einem Winddreher von 180 Grad später in der Nacht hielt diese Verankerung sicher stand.

Am Tag danach umrundeten wir das Capo Carbonara und hängten in einer Bucht die gecharterte Bavaria 51 für einen Mittagsstopp vor einem Sandstrand ans eigene Eisen.

Beim Ankern fahre ich langsam den Platz ab und messe mit dem Echolot die Tiefe aus. Am Bug habe ich jeweils 1-2 Mann, die nicht nur den Anker klar machen, sondern auch nach allfälligen Felsen oder anderen Gefahren (z.B. Schwimmern im Wasser) Ausschau halten. Ist der Ankerplatz ausgewählt, dann gegen den Wind aufstoppen, und der Bug-Crew die gewünschte Kettenlänge durchgeben. Sobald der Anker auf Grund ist, dann im Rückwärtsgang mit Standgas retour, damit die Kette schön liegt. Ist die Kette ausgebracht, fühle ich mit dem “Arschometer” und kontrolliere über eine Seitenpeilung ob der Anker hält. Meist ist ein kleiner Ruck deutlich spürbar, wenn der zuerst über den Seeboden schleifende Anker greift. Dann gebe ich im Rückwärtsgang langsam Gas bis 1500 Touren. Mit einer 75PS Maschine ist das schon ordentlich viel Kraft. Die Kette spannt sich und ich kontrolliere mittels Seitenpeilung weiter ob der Anker hält. Bei klarem Wasser gibt auch der Blick direkt auf den Meersgrund darüber Auskunft, ob die Yacht an Ort und Stelle steht. Ist die “Kette steif und starr”? Am besten die gespannte Ankerkette mit der Hand fühlen. Ein Schleifen des Ankers ist an der Ankerkette deutlich spürbar. Dann Motor aus und die Winchentlastung installieren, entweder mit einer Kettenkralle oder einem Bändsel direkt in die Kette gebunden.

Jetzt kommt der coolste Teil: Schnorchelausrüstung auf und Anker abtauchen. Das mache ich natürlich nur, wenn es die Wassertemperatur erlaubt (in Schottland wird auf diesen Schritt verzichtet). Und so sieht es dann unter Wasser aus: